Die Bibliothek der Zukunft

Wohin die Entwicklung der Zentral- und Landesbibliothek Berlin gehen muss

Wir laden ein zum Abendgespräch mit

Ulrike von Wiesenau und Karl Goebler (GiB)

Vortrag und Diskussion

am Dienstag, den 21. August 2018
um 19.00 Uhr

in den Räumen der Partei DIE LINKE – Behaimstraße 17, 10585 Berlin
(Nähe Rathaus Charlottenburg; U 7, Station Richard-Wagner-Pl.)

Zum Thema:

Öffentliche Bibliotheken sind Orte, in denen sich Geschichte und Gegenwart begegnen und die Zukunft Platz nimmt. Internet, neue Medienwelt und veränderte Interessen der NutzerInnen werden die künftige Bibliotheksarbeit prägen. Dadurch ergeben sich neue Herausforderungen und Qualifikationserfordernisse für das Bibliothekspersonal.
Im Hinblick auf diese Zukunft haben ZLB-Leitung und Kulturverwaltung erste Schritte unternommen. Doch ist der beschrittene Weg der richtige für eine Gesellschaft, die sich auch in Zukunft an den Idealen der Aufklärung und Demokratie ausrichten will? Nicht erst seit den beiden bisherigen Fachtagungen der Partei DIE LINKE im Abgeordnetenhaus am 5. März und 2. Juli dieses Jahres sind daran erhebliche Zweifel laut geworden. Die Kritik richtet sich zum einen auf die an der ZLB eingeleitete Privatisierung der Auswahl und Beschaffung von Büchern und Medien zugunsten des Buchhandelskonzerns Hugendubel, eine Weichenstellung, von der längerfristig u.a. eine inhaltliche Verflachung des Bücher– und Medienbestandes zu erwarten ist. Zum anderen verstärkt die große Gunst, die dem Bibliothekskonzept der Stadt Aarhus in Dänemark von Seiten der ZLB-Leitung und dem Berliner Kultursenat offensichtlich zuteilwird, die Bedenken noch. Denn in Aarhus sind Bücher und Medien lediglich Teil eines Sammelsuriums von Angeboten, die dänische ‚Bibliothek‘ ist eher ein Gemeindezentrum mit Rest-Bibliothek, wobei sie nur noch diejenigen Bücher und Medien verfügbar hält, die viel nachgefragt werden.
Leider werden die gravierenden Probleme und negativen gesellschaftlichen Konsequenzen, die mit der Privatisierung der Auswahl von Büchern und Medien und der sich abzeichnenden Umstrukturierung der ZLB nach dem Vorbild von Aarhus verbunden sind, in der öffentlichen Debatte nur unzureichend thematisiert. Der neoliberal geprägte wissenschaftliche und mediale Mainstream kultiviert einen Modernisierungshype und entwirft für die breite Öffentlichkeit trendige Visionen einer ZLB der Zukunft – die eigentlichen konzeptionellen Fragen und Streitpunkte werden dabei jedoch ausgeblendet.
Vor diesem Hintergrund haben wir mit Ulrike von Wiesenau und Karl Goebler zwei Vertreter des Kulturreferats von Gemeingut in BürgerInnenhand (GIB) eingeladen, um mit ihnen über die kommenden Herausforderungen zu diskutieren und uns über Wege für eine gute Zukunft der ZLB auszutauschen. Denn was sich in Berlin tut, wird europaweit und darüber hinaus Beachtung finden. Dafür wird die NEXT LIBRARY Conference Berlin 2018 zur Zukunft öffentlicher Bibliotheken sorgen, die Mitte September u. a. von der ZLB ausgerichtet wird.

ReferentInnen

Ulrike von Wiesenau, Kulturreferentin Gemeingut in BürgerInnenhand (GIB)

Karl Goebler, Mitarbeiter des Kulturreferats von GIB