Wahlkampf-Schrott - Tanz ums Goldene Kalb

Am Donnerstag, dem 24. September, wollen wir mit einer etwas anderen Aktion noch einmal Aufmerksamkeit erregen: „Der Tanz ums Goldene Kalb“ soll im Feierabendverkehr noch einmal die Fragwürdigkeit der Abwrackprämie thematisieren und zur Abwahl der Regierungskoalition aufrufen.

Um 17 Uhr werden wir – weiß gekleidet! – am Walter-Rathenau-Platz einen Reigen um die eingemauerten Cadillacs tanzen. Mit Transparenten wollen wir während der Ampel-Rot-Phasen zur Wahl der LINKEN aufrufen. Die Aktion soll ca. eine Stunde dauern und natürlich auch ein wenig Abwechslung zum Wahlkampf an den Infoständen bringen. Neurgierig geworden? Dann sehen wir uns am Rathenau-Platz!

Wahlkampfschrott - Eine Glosse

Unsere Umweltkanzlerin machte ihrem Namen alle Ehre. Sie hatte eine Umweltprämie ausgeschrieben. Unsere Umweltkanzlerin will nämlich Kanzlerin bleiben.

Unser Vizekanzler möchte gerne Kanzler werden. Also musste auch er ein bisschen Umweltvizekanzler sein. Unser Vizekanzler hatte deshalb noch vor der Umweltkanzlerin eine Ausweitung der Umweltprämie gefordert.

Längst sind allerdings Fragen aufgekommen: Wie umweltfreundlich war diese „Bundes-Umweltprämie“ eigentlich? Schadet ein neun Jahre alter Corsa der Umwelt mehr als ein neuer, wenn der exakt die gleiche Menge Benzin verbraucht? Haben Kanzlerin und Vizekanzler die CO2-Emissionen der Auto-Produktion eingerechnet? Hätten viele dieser durchaus noch fahrtüchtigen, jetzt verschrotteten PKW bei längerer Lebensdauer diese Produktionsemissionen nicht gar noch wettgemacht?

Schweigen - auf keine der Fragen gibt es Antworten von Kanzlerin oder Vizekanzler. Dabei gibt es abseits der Umweltaspekte Zweifel, ob diese - im Volksmund inzwischen umgetauft in „Abwrackprämie“ - Staatssubvention der Autoindustrie die richtigen Weichen gestellt hat:

War die zeitliche Begrenzung gerechtfertigt? Hatte ich einfach Pech, wenn mein Auto erst sieben oder acht Jahre alt ist? Warum zahlen Nicht-Auto-Besitzer, die der Umwelt einen Dienst erweisen, mit ihren Steuergeldern die Neuwagen ihrer Mitbürger?

Die Antwort ist leider relativ einfach: Wären Kanzlerin und Vizekanzler wirklich um Umwelt und Wirtschaft besorgt, wäre ihnen diese „Umweltprämie“ gar nicht erst eingefallen. Wären CDU und SPD ehrlich, würden sie die Abwrackprämie als das bezeichnen, was sie letztlich war: Wahlkampf!